Mikrokredit für Unternehmen, freiberufliche und selbstständige Tätigkeiten
Wir geben Ihnen einen Überblick darüber, was ein Mikrokredit ist, welche Vor- und Nachteile Mikrokredite bieten, wo man Mikrokredite beantragen kann und welche alternativen Finanzierungen Sie beantragen können.
Mikrokredite für Selbstständige haben sich in den letzten Jahren als Finanzierungsmittel für den kleinen Bedarf etabliert. Aber! – Es gibt eine ganze Reihe an Tücken und Fallstricken, die mit Mikrokrediten einhergehen und oft ist ein normaler Kredit die bessere Wahl.
Was ist ein Mikrokredit?
Der Begriff “Mikrokredit” wird von vielen Geldinstituten als Synonom für kleine Finanzierungen verwendet. Im Original kommt der Begriff jedoch aus dem Bereich Microlending, das ist eine spezielle Art der Finanzierung, bei der neben der Finanzierung selber auch immer ein Beratung und Begleitung der UnternehmerInnen angedockt oder zumindestens angeboten wird.
Diese engmaschige Betreuung kann fehlende Sicherheiten (teilweise) ersetzen, da der Mikrofinanzierer mit dem kleinen Unternehmen verbunden ist und frühzeitig Empfehlungen zur Verbesserung des Geschäftsbetriebes mit den GründerInnen oder UnternehmerInnen besprechen kann. Auf diese Weise können Krisen frühzeitig erkannt und gegengesteuert werden.
Kleinstkreditprogramme, die also keine begleitende Betreuung anbieten, sind keine echten Mikrokredite.
Wieviel Mikrokredit ist max. auf Antrag ist möglich?
Grundsätzlich wird die Kredithöhe von den jeweiligen Organisationen selbst festgelegt. Üblicherweise spricht man von Mikrokrediten bei 1 Euro bis ca. 25.000 Euro Finanzierungsvolumen. Die Untergrenze ist zwar bewußt mit 1 Euro festgesetzt, damit auch wirklich kleinste Finanzierungen formell machbar sind, in der Regel fangen die kleinsten Finanzierung aber dann doch meist bei 1000 Euro an.
Wofür kann man einen Mikrokredit verwenden?
Mit Mikrokrediten können Sie alles finanzieren, was mit einer Gründung oder ihrem eigenen Unternehmen zu tun, im weitesten Sinne also alles, was es für gewerbliche und freiberufliche Zwecke zu finanzieren gilt, z.B.:
für Existenzgründer und Existenzgründerinnen
– für Gründungs-Investitionen
– für Betriebsmittel
für Selbstständige
– für Neu-Investitionen
– für Betriebsmittel
– für Auftragsvorfinanzierungen
– für Vorfinanzierung von Erstattungen
für kleine Unternehmen
– für Neu-Investitionen
– für Betriebsmittel
– für Auftragsvorfinanzierungen
– für Vorfinanzierung von Steuererstattungen
– aktueller Liquiditätsbedarf
für Fortbildungen zur Selbstständigkeit
– Fortbildung für oder in Ihrer Selbstständigkeit
für die Einrichtung eines Ausbildungsplatzes
– Investitionen in einen Ausbildungsplatz
Welche Vorteile bietet ein Mikrokredit?
Der wohl wichtigste Vorteil bei echten Mikrokrediten ist der, dass man überhaupt kleine Finanzierungen für unternehmerische Zwecke bekommt. Viele Geschäftsbanken lehnen diese Kleinstvergabe aus wirtschaftlichen Gründen ab, da die Vergabe mehr an Verwaltungsaufwand produziert als man an Ertrag erwirtschaften kann. Bei Mikrofinanzierungsprogrammen ist das anders, da dort die Kostenerstattung für die Vergabe selbst meist aus Projektmitteln oder von Stiftungen kommt.
Darüberhinaus werden für die Beantragung meist nicht soviel bürokratische Hürden aufgebaut wie bei normalen Finanzierungen. Die Beantragung und Auszahlung geht in der Regel innerhalb weniger Tage.
Der Zins für Mikrokreditprogramme ist meistens höher als für die Förderprogramme für Unternehmen oder für Existenzgründung. Sie sind aber lange nicht so hoch wie die Überziehungszinsen bei Girokonten, die als Alternative bei Finanzierungsabsagen meist notgedrungen in Anspruch genommen werden.
Welche Nachteile hat ein Mikrokredit?
Nicht alle Mikrofinanzierungsprogramme sind an die Bedürfnisse von kleinen und jungen Unternehmen angepasst. Die Rahmenbedingungen können sogar so einschneidend sein, dass man bei bestimmten Anbietern oder Finanzierungsgrößen als seriöser Berater davon abraten sollte. So ist z.B. die Laufzeit beim Deutschen Mikrokreditfonds auf max. 3 Jahre limitiert. Bei einer maximalen Höhe von 20.000 Euro ergibt das eine monatliche Rate von ca. 630 Euro (je nach Zins). Das ist für ein kleines Unternehmen oft nicht verkraftbar.
Mikrodarlehen verursachen auch für Kreditnehmer Mehraufwand durch die ständige Rückkoppelung an den Mikrofinanzierer.
Unseriöse Mikrofinanzierer versuchen oft, nebenher auch eigene Produkte zu verkaufen, z.B. Versicherungen. Darüberhinaus tauchen mittlerweile Vermittler auf, die vorgeben, gegen Provision Mikrokredite zu vermitteln. Beides ist nicht zulässig. Das ist zwar kein Nachteil der eigentlichen Programme, allerdings soll hier schon darauf aufmerksam gemacht werden, dass man als Kunde genau hingucken muss.
Was kostet ein Mikrokredit?
Solch Klein-Kredite verursachen meist höhere Kosten als normale Darlehen. Die entscheidende Frage ist aber, wer diese Kosten denn trägt. Bei den EU-refinanzierten Programmen wie dem des Mikrokreditfonds Deutschland bekommen die Mikrofinanzierer einen Teil ihrer Bearbeitungskosten aus öffentlichen Mitteln ersetzt. Diese Regelung ist jedoch nicht zwingend. Auch Eigenbeteiligungen der Kreditnehmer sind möglich.
Welche Organisation darf einen Mikrokredit vergeben?
Der weitaus größte Finanzier ist derzeit der Mikrokreditfonds Deutschland mit seinen akkreditierten Mikrofinanzierern (bundesweites Angebot). Nur diese dürfen aus dem obigen Programm solche speziellen Kleinkredite vergeben. Danach folgenden die Landesbanken mit ihren jeweiligen landesbezogenen Mikrokreditprogrammen sowie einzelne Projektförderungen von Gründungsinstitutionen (meist lokal).
Welche Unterschiede gibt es bei Mikrokreditanbietern?
Die Institutionen unterscheiden zunächst nach der Quelle der Finanzmittel für die Vergabe. Das sind zum einen die akkreditierten Mikrofinanzierer, die in Kooperation mit dem Mikrokreditfonds Deutschland arbeiten. Zum anderen sind es meist Landesbanken, die über Vertriebsnetze (IHK’n, Wirtschaftsförderungseinrichtungen etc.) ihre hauseigenen Mikrokreditprogramme vertreiben.
Unter den akkreditierten MFIs gibt es aber auch noch Unterschiede. Etliche Mikrofinanzierer kommen aus einem gründungsnahen Umfeld, wie z.B. Gründungsinstitutionen, Gründungsberatungsunternehmen, Lotsendienste etc. Es gibt aber auch Genossenschaftsmodelle, bei denen man vorher erst Genosse werden muss, um später eine Finanzierung zu bekommen. Desweiteren gibt es Einrichtungen der Wirtschaftsförderung, Vereine und Verbände, die Mikrodarlehen anbieten. Versicherungs- oder Finanzmakler sind mittlerweile ebenfalls auf der Liste der MFIs zu finden, wobei diese Kombination aus Verbrauchersicht kritisch zu sehen ist.
Wie finde ich den für mich passenden Mikrofinanzierer?
Für die Auswahl des “richtigen” Mikrokredit-Anbieters ist es empfehlenswert, sich über folgende Punkte klar zu werden:
Regionaler oder bundesweiter Mikrokredit-Anbieter?
Ist die örtliche Nähe für mich als Kreditnehmer wichtig (regionale MFIs) oder komme ich auch mit einer Institution zurecht, der zwar bundesweit anbietet, aber nur einen weit entfernten Firmensitz hat. (Im Zweifelsfall kann es wichtig sein, bei schnellem Bedarf oder in Krisensituationen jemand vor Ort zu haben, mit dem von Angesicht zu Angesicht reden kann.)
Schnelligkeit und Flexibilität des MFI?
Muss ich mich erst in die Strukturen des Mikrofinanzierers einklinken (z.B. mit dem Kauf von Genossenschaftsanteilen), muss ich erst ein Rotationsprinzip abwarten, bevor ein Mikrokredit zugeteilt werden kann oder kann ich die Finanzierung direkt bekommen? Je nach Ausprägung der eigenen Sicherheiten und Zahlungszuverlässigkeit kann sowohl das eine oder andere Modell vorteilhafter sein.
Beantragungsaufwand?
Wieviele Unterlagen und Nachweise müssen erbracht sein, bevor ein Mikrokredit beantragt werden kann. Je höher die Summe, desto mehr an Nachweisen müssen in der Regel erbracht werden. Das Prozedere kann aber von MFI zu MFI abweichen.
Zuverlässigkeit der Organisation?
Wie seriös ist das MFI, werden ggfs. Eigeninteressen verfolgt, indem hauseigene Produkte mit dem Kleinkredit mit aufgedrängt werden? Hat das Unternehmen selber ausreichend Kenntnisse und Erfahrungen für die Probleme von kleinen UnternehmerInnen und GründerInnen? Wie schnell kommen sie in Schwierigkeiten bei dem Finanzier, wenn es mal nicht klappt mit der monatlichen Rate?
Geschäftskonzept bestens – Finanzierung: Fehlanzeige?
Vor diesem Problem stehen viele Menschen, die sich selbständig machen möchten. Junge Unternehmerinnen und Unternehmer mit guten Geschäftskonzepten scheitern bei der Finanzierung Ihrer Gründungsideen oder beim Betrieb ihrer kleinen Unternehmen gerne am zu geringen Finanzierungsvolumen oder an nicht bankfähigen Sicherheiten.
Menschen, die üblicherweise nicht bankfähig sind, weil sie arbeitslos sind oder einen Migrationshintergrund besitzen, haben ebenfalls selten Zugang zu normalen Geldinstituten, von öffentlichen Förderprogrammen ganz zu schweigen. In diesem Fall kein eine Mikrofinanzierung eine Alternative sein.
Mikrofinanzierung und Mikrodarlehen … können eine Alternative sein !
Mikrofinanzierer haben eine andere Sichtweise auf die Finanzierung von kleinen Existenzgründungen und Unternehmen und die Vergabe von Mikrokrediten wie üblicherweise Geldinstitute. Mit der Vergabe als Mikrokredit entscheidet man sich in allererster Linie für den Menschen, der Hilfe benötigt. Wenn Sie mit Fachwissen über ihr (geplantes) Unternehmen glänzen können und Mikrofinanzierer sehen, dass diese Gründungsidee (oder ihr bestehendes Unternehmen) zusammen mit Ihnen funktionieren könnten, dann sind Sie ein erfolgreicher Kandidat oder eine Kandidatin für eine Mikrofinanzierung.
Was bedeutet Mikrofinanzierung ganz genau?
Ursprünglich heißt der richtige Begriff Microlending. Der Grund: Die Methode ist schon seit vielen Jahren in anderen Ländern der Welt erprobt und international hat sich dieser Fachbegriff herausgebildet. Die deutsche Übersetzung dafür ist Mikrofinanzierung. Dieser Begriff wird jedoch oft zweckentfremdet. Man muss unterscheiden zwischen echter Mikrofinanzierung und reinen Kleinkrediten, die von den normalen Kreditgebern oft auch gerne Mikrokredit genannt werden.
Echte Mikrofinanzierung (oder Microlending) beinhaltet immer eine enge Betreuung des Kreditnehmers durch den Mikrofinanzierer oder über Kooperationspartner. Dazu zählen:
- Beratung vor und nach der Gründung
- Coaching
- Empfehlung von Geschäftskontakten
- Intervention im Krisenfall
- Hotline
Mikrofinanzierer selbst kommen meist aus dem Umfeld von Gründungsberatung und kennen sich in der Materie aus. Sie stehen in engem Kontakt zu ihren KundInnen, kennen sie oft schon aus der Gründungsberatung, aus den Unternehmensnetzwerken oder über Gründungszentren / UnternehmensberaterInnen.
Welche echten Mikrofinanzierer gibt es in Deutschland?
Mikrofinanzierer haben sich in den letzten Jahren aus gemeinnützigen Projekten heraus entwickelt. Einige davon sind nach wie vor am Markt, z.B. Enterprise in Berlin, Monex in Stuttgart oder das CIT in Guben, die sich zu den Pionieren zählen dürfen. Durch das Engagement solcher Pilotprojekte (auch wir waren daran beteiligt) ist es gelungen, mit Hilfe der Programm-Initiative EQUAL, das Deutsche Mikrofinanz Institut e.V. (DMI) ins Leben zu rufen, das dafür sorgt, dass nur zuverlässige Organisationen als Mikrofinanzierer zugelassen werden.
Warum funktioniert das hier, aber nicht bei herkömmlichen Kreditinstituten?
Das ist zunächst eine Frage der Einstellung, mit der wir Menschen begegnen, dich sich selbständig machen wollen oder es mit einem kleinen Unternehmen schon sind. Für Mikrofinanzierer sind Sie zunächst als Gründer oder Gründerin nicht ein unkalkulierbares Risiko wie für die meisten Kreditinstitute, sondern Menschen mit einem Ziel vor Augen, die etwas leisten und schaffen wollen, jedoch durch ihre (oft unverschuldete) Situation daran gehindert werden. Wir nutzen alternative, individuelle Methoden um sicherzustellen, dass unsere Kredite auch wieder zurückgezahlt werden können.
Ein wichtiger Aspekt ist, immer zu schauen, ob Sie die angefragte Kreditsumme denn auch wirklich benötigen oder ob es doch nicht kleiner geht. Durch Erfahrung mit Banken schlau geworden, versuchen die zukünftigen Unternehmer und Unternehmerinnen gerne, mehr zu beantragen, als sie eigentlich benötigen, um im Notfall noch eine Reserve zu haben. Ist bei einem Kreditgeber der Gründungskredit nämlich einmal durch, ist es sehr schwierig, im Nachhinein noch einmal einen Nachschlag zu bekommen. Das ist aber bei uns nicht der Fall. Haben wir uns erst einmal für Sie entschieden und Sie haben sich als zuverlässiger Partner herausgestellt, klappen auch die Nachfinanzierungen.
In der Praxis kommt es auch häufiger vor, dass MFI mit Ihrem Wissen verhindern können, dass Ihnen unnötige Kosten entstehen. So benötigte z.B. eine Gründerin einen Nachschlag, weil der Vermieter ihr nicht wie abgesprochen das Untertischgerät für die Warmwasserbereitung zur Verfügung stellen wollte. Nach Durchsicht des Mietvertrages und einem freundlichen Hinweis an den Vermieter war das Problem innerhalb von zwei Tagen vom Tisch und keine Nachfinanzierung notwendig.
Wenn gar keine Sicherheiten machbar sind, wenn gar keine Sparverträge oder ähnliches abgetreten werden kann, hilft oftmals noch die Absicherung über eine Bürgschaft. Diese Bürgschaften nehmen echte Mikrofinanzierer aber nur bis max. 3000 Euro pro Person entgegen, damit im Ernstfall niemand mit der Rückzahlung überfordert wird.
Auch werden nur Bürgschaften von Menschen mit eigenem Einkommen oder Vermögen akzeptiert, es wird niemand in Verlegenheit gebracht, der selber arbeitslos ist. Auch Ehe- oder LebenspartnerInnen kommen als Bürgen grundsätzlich nicht in Frage, da im Falle eines Falles die Familie keinen Fuß mehr auf die Erde bringen würde.
Welche Vorteile haben Sie als Kunde oder Kundin?
Einer der wichtigsten Vorteile vorab: Hier haben Sie eine reelle Chance, wirklich Ihren Kredit zu bekommen.
Darüber hinaus:
- schnelle Kreditentscheidung (ca. 2 Tage)
- schnelle Auszahlung (z.Zt. ca 7-10 Tage)
- direkter Kontakt zu den regionalen KreditnehmerInnen
- sofortige Intervention bei Krisen
- durchgängige Betreuung
- bei Bedarf begleitende Beratung und Coaching
- keine aufwändigen bürokratischen Pflichten
Bekommen alle Interessenten einen Mikrokredit?
Ein klares Nein ist hier ehrlicherweise angebracht. Auch MFIs schauen sich die Menschen, die zu ihnen kommen, sehr genau an. Es zählt zum Beispiel:
- Ihre Zuverlässigkeit!
- die Qualität Ihrer Arbeitszeugnisse!
- regelmäßig zurückgezahlte Kredite sind positiv!
- die Qualität Ihres Geschäftskonzeptes!
- haben Sie eine Beraterin oder einen Berater zur Unterstützung?
- welche Leistungen haben Sie bereits vollbracht?
- wie engagiert und agil sind Sie?
Mikrokredit Beispiel 1: (positiv)
Eine junge Mutter mit zwei kleineren Kindern, verheiratet, beide im Hartz-IV-Bezug, stellte sich vor und benötigte eine Finanzierung, um den Rest ihres Geschäftes einrichten zu können. Es bestanden Altschulden, die in regelmäßigen, kleinen Raten abgetragen wurden. Zum Termin fuhr Sie mit dem schon arg betagten Auto eines Bekannten vor. Ihre Kleidung war etwas aus der Mode, aber gepflegt und sauber.
Diese Frau hat einen Kredit bekommen! Und zwar aus folgendem Grund: Sie hat es geschafft, während der Arbeitslosigkeit und ihren Schwangerschaften trotzdem noch eine ziemlich komplizierte, zeitaufwändige Ausbildung zu machen und auch die Prüfung erfolgreich abzulegen. Das hieß für uns, dass sie genug Elan hatte, wirklich zu arbeiten. Sie war in der Lage, für ihr kleinen Kinder da zu sein und sich darüber hinaus Zeiträume zu verschaffen, in denen sie arbeiten konnte. Die Altschulden, von denen sie freimütig, aber auch etwas peinlich berührt erzählte, trägt sie regelmäßig in kleinen Raten ab, trotz ihres bescheidenen Budgets. Für uns ein gutes Zeichen, dass wir es hier mit jemandem zu tun hatten, der es ehrlich meint.
Mikrokredit Beispiel 2: (negativ)
Ein Mann mittleren Alters, allein stehend, noch bei den Eltern wohnend, hatte sich mit einer Kneipe selbständig gemacht. In seiner Gewinn- und Verlustrechnung wies er einen Gewinn von ca. 35.000 Euro pro Jahr aus. Das war für diese kleine Kneipe schon ein sehr gutes Ergebnis. Er fragte nun einen Kredit in maximaler Höhe von 10.000 Euro an, um sich im Garten hinter der Gaststätte noch einen Biergarten einzurichten, vor allem für die Raucher unter seinen Stammgästen. Die Investitionssumme als solche war nicht zu beanstanden für das, was er machen wollte.
Dieser Mann hat den Kredit nicht bekommen! Wer in dem Alter noch den Eltern auf der Tasche liegt, kaum Ausgaben hat, gut 28.000 Euro netto im Jahr zur Verfügung hat und es nicht schafft, auf die schon länger bekannte Gesetzesänderung rechtzeitig zu reagieren und Gelder dafür zurückzulegen, hat bewiesen, dass er weder mit Geld richtig umgehen kann noch langfristig, strategisch für sein Unternehmen denken kann.
DER BESTE WEG ZU IHREM MIKROKREDIT ANTRAG
Auf dem Weg hin zu ihrem ersten Mikrokredit empfehlen wir Ihnen, die folgenden Schritte durchzuarbeiten:
1. Ist ein Mikrokredit wirklich das richtige Finanzierungsinstrument?
Mikrokredite sind nicht immer das richtige Mittel, um den Finanzbedarf zu decken. Prüfen Sie, ob für Ihren Bedarf evt. kostengünstigere Kredite zur Verfügung stehen. Ist die maximale Laufzeit des Mikrokredites evt. zu kurz für Ihre Verhältnisse? (kurze Laufzeiten = höhere Raten).
2. Feststellung ihres genauen Finanzierungsbedarfes
Sie haben die entsprechenden Berechnungen Ihres Finanzbedarfes bereits festgestellt? Belegen Sie sie bitte mit Angeboten oder Preislisten. Recherchieren Sie, ob Sie wirklich das beste Angebot vorliegen haben. Benötigen Sie alle Produkte direkt oder kann die Finanzierung ggfs. gestreckt werden (mit Mikrokrediten möglich, mit normalen Krediten eher nicht).
3. Aufbereitung Ihrer aktuellen Unternehmensdaten
Sie planen eine Existenzgründung? Dann sollten Sie ihren aktuellen Businessplan parat haben. Der Businessplan sollte den Mindestanforderungen entsprechen. Sie haben Ihre Unternehmung schon begonnen? Dann sorgen Sie dafür, dass Sie ihre aktuelle BWA (Betriebswirtschaftliche Auswertung) und Ihre Summen-und-Saldenliste monatsaktuell parat haben. Sie sind schon länger am Markt? Dann stellen Sie bitte auch Ihre Jahresabschlüsse bereit (Einnahmen-/Überschußrechnung oder Bilanz).
Besorgen Sie bei der Schufa ihre persönliche, detaillierte Auskunft und prüfen sie sie auf Richtigkeit. Nicht alles, was eingetragen ist, muss auch korrekt sein. Wenn Fehler enthalten sind, dann bitte im Vorfeld korrigieren lassen. Liegt erst einmal eine falsche Auskunft auf dem Tisch für die Kreditentscheidung, wirkt sich da meist negativ aus, verzögert aber auf alle Fälle die Wartezeit bis zur Kreditauszahlung.
Ist ihr Personalausweis noch gültig? In der Praxis kommt es gar nicht so selten vor, dass genau das nicht der Fall ist. Kredite können nur mit gültigem Personalausweis beantragt werden. Also…Ablauffrist prüfen.
Benötigen sie für Ihr Vorhaben eine behördliche Erlaubnis? Dann bitte rechtzeitig besorgen und für das Kreditgespräch vorhalten.
4. Auswahl von passenden Mikrofinanzierern
Überlegen Sie im Vorfeld, was Ihnen bei Ihrem Mikrofinanzierer wichtig ist. Soll er in der Region sein, damit Sie einen persönlichen Kontakt und kurze Wege pflegen können? Möchten Sie lieber eine bestimmte Gesellschaftsform eines Anbieters bevorzogen? Ist eine kurzfristige Kreditzusage für Sie wichtig oder setzen Sie eher auf einen längeren Prozess, damit der Mikrofinanzierer Sie kennenlernen und schätzen kann? Bevorzugen Sie eine Bank oder möchten Sie eher keine Bank beauftragen? Ist es Ihnen lieber, wenn Sie einen Mikrofinanzierer haben, der selber über unternehmerische Erfahrung verfügt und nicht verwaltungsgeprägt ist?
5. Kontaktaufnahme mit mind. 3 Mikrofinanzierern Ihrer Wahl
Wenn Sie ihre Prioritäten bei der Suche nach dem entsprechenden Angebot gesetzt haben, sollten Sie sich mindestens drei passende Anbieter anschauen und kontaktieren. Zwar mögen die Rahmenbedingungen bei den akkreditierten MFIs des Mikrokreditfonds Deutschland gleich sein. Wie man aber mit Ihnen als Kunde umgeht, kann durchaus unterschiedlich sein.
6. Entscheidung für den für Sie passenden Mikrofinanzierer
Lassen Sie sich ggfs. Referenzen geben, insbesondere dann, wenn Ihnen nach der Kontaktaufnahme Fragen geblieben sind. Schlafen Sie ruhig mal eine oder zwei Nächte drüber und treffen Sie die Entscheidung für einen Mikrofinanzierer oder ein Mikrokreditprogramm ohne Druck. Wenn Ihnen Zusatzleistungen aufgeschwätzt werden, Finger weg und lieber weiter suchen.
7. Klären Sie den Vergabeprozess des Kredites
Die Vergabeprozesse der einzelnen Mikrofinanzierer unterscheiden sich oft deutlich in Umfang und Zeit. So sind manche Prozesse durch die Programme selbst vorgegeben (z.B. bei Beteiligung von EU-Mitteln), aber auch dann gibt es durchaus unterschiedliche Prozedere.
Je nach Organisation oder auch Höhe des Kredites müssen unterschiedliche Unterlagen eingereicht werden, von der Schufa-Auskunft, Businessplan, Selbstauskunft, Kopie Personalausweis bis hin zu weiteren Stammdatenbögen sind viele Konstellationen an Unterlagen möglich.
Manche Kreditbetreuer können alleine nach Sachlage entscheiden, bei anderen Mikrofinanzierern gibt es Vergabeausschüsse, die in zeitlichen Abständen beraten, welche Mikrokreditanträge bewilligt werden oder nicht. Hat der Mikrofinanzierer den Antrag angenommen, wird der Antrag meist online bei der Kooperationsbank eingereicht. Auf diese Bearbeitungszeit kann kein Einfluss genommen werden. Die Kooperationsbanken bemühen sich zwar, den Antrag innerhalb weniger Tage zu verschicken, die Realität ist aber abweichend. Man sollte also doch entsprechend Zeit einplanen.
Ist der Kreditantrag von Ihnen unterzeichnet, dauert es meist noch ein paar Tage, bis der Kredit auf Ihrem Konto ausgezahlt ist.
8. Mikrokredit Antrag – so stellen sie ihnen Antrag richtig
Wenn ihr Kredit beantragt wird, so kann das nur über eine zugelassene Bank abgewickelt werden. Das ist die Kooperationsbank im Hintergrund. Der Mikrofinanzierer vor Ort oder aber die entsprechenden Vertriebspartner nehmen ihren Antrag entgegen und leiten ihn als Empfehlung an die Kooperationsbank weiter. Diese entscheidet letztendlich über die Annahme oder Ablehnung ihres Antrages.Ist Ihr Antrag genehmigt, schickt die Kooperationsbank Ihren Mikrokreditvertrag an den Mikrofinanzierer. Entweder können Sie den Kreditvertrag dort direkt unterzeichnen (deshalb ist regionale Nähe wichtig) oder aber der Mikrofinanzierer / Vertriebspartner schickt Ihnen den Antrag zur Unterschrift zu. Das bedeutet einen längeren Postweg und damit eine verzögerte Abwicklung. Sie unterzeichnen ihren Vertrag und der Mikrofinanzierer übernimmt die Weiterleitung an die Kooperationsbank.
9. Auszahlung Ihres Mikrokredites
Nachdem Sie ihren Kreditantrag bei Ihrem Mikrofinanzierer oder Vertriebspartner abgegeben haben, wird dieser an die Kooperationsbank weitergeleitet. Die Auszahlung auf das im Kreditvertrag angegebene Konto erfolgt direkt von dort.
10. Bewirtschaftung Ihres Mikrokredites
Für alle Belange Ihres Mikrokredites ist in der Regel Ihr Mikrofinanzierer oder Vertriebspartner vor Ort der Ansprechpartner. Haben Sie Änderungsbedarf, möchten Sie Raten aussetzen oder die Laufzeiten ggfs. verlängern (wenn möglich), so übernimmt der Mikrofinanzierer diese Wünsche entgegen. Beim Mikrokreditfonds Deutschland haften die Mikrofinanzierer im Rahmen einer First-Loss-Haftung für die von ihnen vergebenen Mikrokredite. Wenn Kredite nicht vertragsgemäß zurückgezahlt werden, übernimmt der Mikrofinanzierer auch die Forderungsbeitreibung. Bei anderen Mikrokreditprogrammen,die z.B. aus öffentlichen Mittel finanziert werden und über Landesbanken vertrieben werden, übernimmt die Allgemeinheit die Verluste.
MIKROKREDIT TIPPS FÜR EINEN ERFOLGREICHEN ANTRAG
Mikrokredit Tipp 1. – Kreditbedarf sparsam kalkulieren und senken
Üblicherweise werden bei der Berechnung des Gründungsbedarfes oder des Unternehmensbedarfes die Beträge gerne groß gerechnet. Hier spielt oft der Wunsch nach Image eine Rolle (wenn man als Gründungsintermediär eher großvolumige Gründungen betreut, steigt das eigene Image) oder auch schlicht Profiterwartungen der Geldgeber (je höher der Kredit, desto höher die Vermittlungsprovision und auch die Zinserträge).
Dieses Vorgehen ist bei kleinen Krediten eher nachteilig, denn Menschen mit Bedarf an kleinen Krediten müssen eben auch meist mit spitzem Bleistift rechnen. Und ob sie das können, ist oft ausschlaggebend für eine positive Beurteilung eines Kreditgebers. Nutzen Sie also alle Möglichkeiten, um ihren Kreditbedarf zu verkleinern. Denn der beste Kredit ist der, den Sie nicht brauchen.
Auf unserer Website hier finden Sie zahlreiche Links, die zu Einsparmöglichkeiten oder auch zu anderen Kreditangeboten führen. Wichtig! Lassen Sie nur Anfragen zu, beantragen Sie nicht sofort Kredite. Jedes Kreditangebot wird in der Schufa gespeichert und ist für nachfolgende Kreditgeber sichtbar. Zu viele Kreditangebote ohne nachfolgenden Vertrag führen zu einer Verschlechterung Ihres Scorings bei der Schufa.
Tipps zur Senkung ihres Kreditbedarfes:
Wenn die Finanzen knapp sind, kann es überlegenswert sein, ob man den benötigten Firmen-PKW nicht doch besser schon preisgünstiger privat kauft oder aber mit einem Finanzierungsangebot einer Auto-Bank finanziert (Privatkauf). Die dortigen Zinsen sind meist wesentlich niedriger als die eines Mikrokredites.
Solange Sie noch in einem Angestelltenverhältnis sind, ist das einfacher möglich, als wenn Sie gerade ihre Gründung begonnen haben. Ist ein Autokauf also absehbar, sollte das nach Möglichkeit aus gesicherten Einkommensverhältnissen erfolgen.
Der PKW kann dann später ins Betriebsvermögen übernommen werden. Bei bestehenden Unternehmen ist der positive Geschäftsverlauf für eine Kreditzusage einer Autobank maßgebend.
Blockieren Sie ihre Mittel nicht damit, eine Mietkaution zu hinterlegen. Dafür gibt es andere Möglichkeiten. Sie können z. B. auch eine Bürgschaft bei Ihrer Bank anfragen oder Angebote der Kautionskassen nutzten. Auch wenn Gebühren für solche Hilfsmittel anfallen, ist dieser Kostenbeitrag doch meist eher wegzustecken für eine begrenzte Zeit als der Nachteil, sich diese Summe leihen zu müssen oder freie Mittel dafür zu blockieren.
Wenn Aufträge vorfinanziert werden sollen, muss oft nicht immer der gesamte Betrag finanziert werden. Arbeiten Sie mit Anzahlungen Ihrer Kunden, das ist eine allgemein akzeptierte Vorgehensweise unter seriösen Geschäftspartnern. So senken Sie gleichermaßen Ihren Finanzierungsbedarf und auch ihre Kosten sowie das Zahlungsrisiko.
Mikrokredit Tipp 2. – laufende Kosten im (geplanten) Betrieb senken
Kosten, die nicht anfallen, sind Gewinn. Auf diese einfache Formel kann man das Ergebnis von sinnvollen Kostensenkungen bringen. Wichtig ist, dass es dabei zu keinen Funktionseinbußen kommt, die Sie als Unternehmer oder Unternehmerin benachteiligen. Prüfen Sie also Sparangebote auf ihre Tauglichkeit, so manches Schnäppchen lässt sich wirklich realisieren. Verzichten Sie zu Anfang auf unnötige Leistungen. Sie brauchen keine Kreditkarte mit hohem Finanzrahmen, für den Anfang funktioniert auch eine einfach Version, sparen Sie sich unnötige Versicherungsleistungen, mit denen oft geworben wird.
Mögliche Einsparpotenziale finden sich in den Kommunikationsdienstleistungen (Handy, Festnetz), Werbekosten (Domainkosten, Hostingkosten, Online-Druckereien, Designportale), Förderung von Beratungsdienstleistungen für Unternehmen/Gründungen aber auch bei Kosten für Steuerberater (wenig Belege = Grund f. 2/10 der Gebührenverordnung; Unterlagen ordentlich abgeben hilft auch Geld sparen) usw.
Einfach die eigene Kostenstruktur noch einmal genau unter die Lupe nehmen und nachrecherchieren. Fragen schadet nämlich nichts!
Mikrokredit Tipp 3. – Prüfen Sie zunächst die preiswerteren Kreditprogramme
Nur weil auf dem Etikett “Mikrokredit” draufsteht, ist noch lange keiner drin. Die Mikrokreditprogramme der Landesbanken erfüllen meist nicht die Voraussetzungen für einen echten Mikrokredit, so wie er im internationalen Kontext bekannt ist. Dort wird meist nur auf eine geringere Summe als in normalen Förderprogrammen abgestellt. Auf der anderen Seite können diese Programme aber zinslich deutlich günstiger sein.
Weitere Anbieter auf dem Markt sind nicht unbedingt die klassischen Mikrofinanzierer, bieten aber trotzdem Kleinstkredite an, oft auch für Selbstständige. Es lohnt sich, erst einmal die günstigeren Anbieter zu checken.
Mikrokredit Tipp 4.- Wählen Sie einen für Sie passenden Mikrofinanzierer
Welche Erwartungen haben Sie an ihren zukünftigen Kreditgeber? Machen Sie sich vorher Gedanken darüber, ob Sie gerne eine Bank als Partner hätten, eine Genossenschaft, eine Gründungsinititative, eine Gründungs-/Unternehmensberatung, eine Wirtschaftsförderung oder welche Art von Institution es sein soll.
Soll ihr Anbieter regional greifbar sein oder sind Sie auch mit einem anonymen Anbieter, der bundesweit anbietet, zufrieden? Wie springt der Kreditanbieter im Ernstfall mit Ihnen um? Wie sind die Regelungen dafür? Welche Möglichkeiten zur Vertragsflexibilisierung haben sie mit ihrem Anbieter? Kann ihr Anbieter Ihnen mind. 3 Referenzfälle aus Ihrer Region nennen, die Sie einmal unverbindlich kontaktieren dürfen? Wie zufrieden waren diese mit dem Service?
Mikrokredit Tipp 5. – Direkten Kontakt zum Mikokreditanbieter herstellen
Wo Licht ist, ist leider meist auch Schatten. Es sind Vorfälle bekannt geworden, bei denen sich nicht lizenzierte Kreditvermittler als Agenten von Mikrofinanzierern ausgegeben haben und gegen Provision Mikrokredite beschaffen wollen. Diese Vorgehensweise ist betrügerisch und wird seitens des Mikrokreditfonds nicht toleriert. Sparen Sie sich also dubiose Kreditvermittler und suchen Sie den direkten Kontakt zu Ihrem Mikrofinanzierer. Erfolg mit Ihrem Antrag haben sie, wenn Sie sich gut vorbereiten und mit ihrer Geschäftsidee überzeugen.
Mikrokredit Tipp 6. – Eigene Berater einschalten
Gerade wenn man alleine startet oder unternehmerisch tätig ist, sind die Anforderungen hoch an die Person. In größeren Firmen gibt es für die einzelnen Bereiche eigens ausgebildete MitarbeiterInnen. Bei kleinen Unternehmen sind die Gründerinnen und Gründer meist Verkäufer, Buchhalter, Marketingfachleute und noch einiges mehr in einer Person. Das ist meist nicht zu schaffen.
Die meisten UnternehmerInnen sind Spezialisten auf dem Gebiet, auf dem sie sich selbstständig machen. Sie sind deswegen aber noch lange keine Controller, Kostenrechner, Steuerberater, Anwälte, Notare oder Designer. Die Liste der Tätigkeiten, die man als Einzelkämpfer selber stemmen kann, ist endlich.
In dieser Situation ist es sinnvoll, externe Berater oder Beraterinnen hinzuzuholen, die die fehlenden Kompetenzen ersetzen und dafür sorgen, dass die Unternehmensplanung zahlenmäßig korrekt, sinnvoll und durchführbar erscheint. Sie helfen auch, die typischen Gründungssünden zu vermeiden und teure Experimente von verkaufsstarken Anbietern zu vermeiden (z. B. Versicherungen, Druckereien etc.). In aller Regel kommen solche professionell beratene Gründungen auch viel eher in die Gewinnzone, so dass sich die Kosten für Beratung allemal lohnen, zumal diese auch noch staatlich bezuschusst werden.
Mikrokredit Tipp 7. – Ehrlichkeit und Transparenz
Seien Sie von Anfang an ehrlich mit sich selbst und mit ihrem Kreditgeber. Es gibt nichts schlimmeres für eine Geschäftsbeziehung, wenn hinterher Tatsachen bekannt werden, die schon vor Kreditabschluß vorlagen. Hüten Sie sich davor, bei der Kreditbeantragung falsche Angaben zu machen. Wenn Sie das tun, machen sie sich strafbar (Kreditbetrug). Wie dann die Reaktion ihres Kreditgebers ausschauen wird, können sie sich sicherlich vorstellen.
Darüberhinaus nehmen sie ihrem Kreditgeber aber auch den Spielraum und die Erfahrung, die er oder sie für Sie einsetzen könnte, wenn sie denn über die tatsächlichen Verhältnisse bei Ihnen Bescheid wüssten.
Mikrokredit Tipp 8. – Keine Zugeständnisse, die sie nicht verkraften können
Kreditbeträge sollen so niedrig wie möglich und vertretbar angesetzt werden, das ist richtig so. Wenn aber dann immer noch Summe X gebraucht wird und die eigenen Sicherheiten nicht für mehr reichen, darf man sich nicht auf kleinere Beträge herunterhandeln lassen.
Die Gründung mit zuwenig Kredit als mindestens notwendig anzufangen, ist leider ein Kardinalfehler, der meistens mit der Geschäftsaufgabe endet. Oft bekommen diese Gründer/Unternehmer dann noch den Spott des Umfeldes obenauf, indem man sie als unfähig betrachtet. Unfähig war hier wohl jemand, aber meist nicht die Unternehmer, sondern die Kreditgeber. Das muss man als seriöser Kreditgeber schon an Kenntnissen haben. Aber… auch hier lockt schon einmal das Geld, das im Laufe der Kreditvergabe zufließt. Leidtragend sind dabei immer diejenigen, die sich von unseriösen Kreditgebern haben über den Tisch ziehen lassen.
Mikrokredit Tipp 9. – Nicht mehr an Kredit aufnehmen als Sie wirklich brauchen
Eigentlich sollte man ja meinen, dass dieser Fall nicht vorkommen kann, denn wer sollte Ihnen schon mehr an Kredit anbieten als notwendig. Aber … es kann in der Praxis leider vorkommen, denn die Mikrofinanzierer des Deutschen Mikrokreditfonds unterliegen einer Malus-Regelung. Wenn sie im Jahr weniger als 5000 Euro durchschnittliches Kreditvolumen vergeben und die Laufzeit kürzer als 18 Monate ist, werden ihnen bis zu 50 % von der eigenen Kostenerstattung wieder abgezogen. Diese Vorgaben kommen direkt vom Mikrokreditfonds und sind nicht von den MFIs zu verantworten. In der Realität führt dies dazu, dass durchaus Kredite und Laufzeiten hochgepuscht werden zu Lasten der Kreditnehmenden, um diesen Strafzahlungen zu entgehen.
Mikrokredit Tipp 10. – Kommunikation aufrecht halten
Betrachten Sie eine fortwährende Kommunikation als vertrauensbildende Maßnahme gegenüber ihrem Kreditgeber, die dann auch positive Reaktionen nach sich zieht. Wenn ihr Kreditgeber weiß, was bei Ihnen im Geschäft vorgeht und wo und warum manchmal der Schuh drückt, dann läßt es sich viel einfacher und leichter über Vertragsänderungen verhandeln. Brechen Sie hingegen den Kontakt ab, zieht es im Ende immer unangenehme Zwangsvollstreckungsmaßnahmen nach sich. Beherzigen Sie also die goldene Regel und telefonieren lieber einmal zuviel als einmal zuwenig.
GESCHICHTE DES MICROLENDINGS (MIKROFINANZIERUNG)
Ursprung des Microlendings
Als Pionier auf dem Gebiet der Kleinstkreditvergabe hat Muhammad Yunus, damals Dekan der Wirtschaftsfakultät von Chittagong, begonnen, kleinen Gewerbetreibenden in den Dörfern Bangladeshs mit aus unserer Sicht winzigen Summen zu helfen.
“Ausgangspunkt seiner Aktivitäten ist die Konfrontation mit einer katastrophalen Hungersnot in Bangladesh, die ihn und seine StudentInnen veranlasst, den wissenschaftlichen Elfenbeinturm zu verlassen, um bei den Menschen in den Dörfern nach wirtschaftsnahen und Selbsthilfe fördernden Lösungsmöglichkeiten für die Verbesserung der Lebensverhältnisse zu suchen. Am Beispiel von Sufia Begum – die ihre Familie mit der Herstellung von Bambusstühlen mühevoll am Leben erhält – erfährt Muhammad Yunus, dass die Kleingewerbetreibenden des Dorfes in einer Form von Beinahe-Sklaverei an Geldverleiher gebunden sind, die sie unterhalb des Existenzminimums halten. Die Kette der Abhängigkeiten reicht von Wucherzinsen und völlig überzogenen Sicherheiten bis hin zu Preisdiktaten auf die hergestellten Waren, für die sie sich ein Alleinabnahmerecht vorbehalten. Im Rahmen einer Erhebung zu Darlehensnehmern in Jobra macht Yunus die verblüffende Feststellung, dass ein Startkapital von insgesamt 27 Dollar reichen würde, um 42 Kleingewerbetreibende – und damit ihre Familien – aus diesem Elend und Teufelskreis zu befreien. Vor dem Hintergrund der Philosophie, dass Almosen kein nachhaltiges Instrument der Hilfe zur Selbsthilfe sind und ein strukturelles Problem – nämlich der Zugang zu Krediten für Arme – gelöst werden muss, entsteht im Jahre 1976 die Grameen(Dorf)-Bank.”
Weiterentwicklung in den USA und Großbritannien
Anfang der neunziger Jahre verbreiteten die Vereinten Nationen dieses Erfolgsmodell in die westlichen Industrieländer, allen voran Großbritannien und die USA. In UK griffen die Geschäftsführerinnen von WEETU die Idee auf und passten sie an die Verhältnisse ihrer Kundschaft und Region an.
“Die „Women’s Employment, Enterprise & Training Unit“ (WEETU) ist eine Beratungs- und Qualifizierungsorganisation in der Region Norfolk, die spezielle Maßnahmen für Frauen durchführt. Die Angebote sind vielfältig und dienen der Qualifizierung in neuen Technologien (Kurs „Cyberwoman“), der Existenzgründungsförderung sowie der wirtschaftlichen Absicherung („Women need Pensions“). Mit dem hier beschriebenen NOW-Projekt ”Full Circle Fund”(Laufzeit Januar 1998 – Juni 2000) erweiterte WEETU sein Angebot um die Schaffung unkonventioneller Finanzierungsinstrumente, wobei das Konzept in Anlehnung an das Mikrokreditprogramm der Grameen-B. entstand. Inzwischen wurde das Projekt erfolgreich abgeschlossen und der „Full Circle Fund“ wird auf Basis eines anderen Finanzierungsmixes weitergeführt.
Hierzu gehören u.a. Einnahmen aus Schulung und Beratung für potentielle Microfinance-Institutions, bei denen WEETU – wie eine Art Franchisegeber – das Mikrokreditfondsmodell implementiert. Im Rahmen eines transnationalen Treffens der NOW-Partnerorganisationen (Oktober 1999) hatte die Mitarbeiterin von FAST e.V., Berlin, Frau Brigitte Maas, die Möglichkeit, an einem Meeting aller „Peer Groups“ sowie am Treffen des KreditnehmerInnenzirkels„Wheels of Fire“ teilzunehmen und sich in Gesprächen mit der Leitung und den Mitarbeiterinnen des „Full Circle Fund“ umfassend über die Funktionsweise des Mikrokreditfonds zu informieren.
Ziele des Mikrokreditfonds „Full Circle Fund“: Frauen mit niedrigem Einkommen im Raum Norfolk (ländlicher und städtischer Raum)sollen in die Lage versetzt werden, ein Kleinstunternehmen als einen Weg in Selbstbeschäftigung zu entwickeln, indem Hürden in zwei Hauptbereichen für weibliche Unternehmer beseitigt werden: Zugang zu Krediten und begleitende Unterstützung. Diesen Frauen soll eine eigenverantwortliche Alternative zu sozialen Leistungen oder zur Wohltätigkeit angeboten werden, die sie gleichzeitig darauf vorbereitet, mit der Neudefinition von Arbeit in unserer zunehmend flexibleren Wirtschaft umzugehen.”
In den USA war seit den 60-er Jahren eine Verschlankung des bisher historisch geprägten Kreditwesens zu beobachten. Anders als in der Vergangenheit, als die Geldinstitute noch kommunal orientiert waren und sich für die Belange der Gemeinden, mit denen sie eng verflochten waren, einsetzten, war nun eine neue Entwicklung hin zu mehr Gewinnorientierung zu beobachten.
“Die neue Kundenorientierung führte in auffälligem Maße dazu, dass sich Kreditinstitute aus dem Kreditgeschäft in bestimmten städtischen Ghettos und ländlichen Notstandsgebieten zurückzogen, die von ihnen als nicht lohnende Gebiete eingestuft wurden. Bekannt wurde diese rigide Geschäftspolitik unter dem Begriff des „Redlining“, da einige Kreditgeber so weit gingen, rote Linien um Gebiete zu ziehen, in die nicht mehr investiert wurde. Jeder Mitbewohner dieses Gebietes wurde praktisch von der Kreditvergabe ausgeschlossen – vom Studenten, der ein Studium finanzieren wollte, über den Kleingewerbetreibenden bis hin zu Wohnungsbaugesellschaften. Dies führte nachweislich zu einer forcierten strukturellen Ungleichentwicklung, auf die von Seiten der Betroffen mit zum Teil gewaltsamen Unruhen reagiert wurde. “
Diese Situation von damals ist durchaus vergleichbar mit der unsrigen in Europa, wenn auch die Ausschreitungen nicht so deutlich sind wie in den USA. Anders als hier aber haben die USA die Brisanz und soziale Unverträglichkeit eines solchen Vorgehens frühzeitig erkannt und mit dem Community Reinvestment Act gebannt.
“1977 wurde unter Präsident Carter der Community Reinvestment Act (CRA- Das Gesetz zur lokalen Reinvestition) verabschiedet und eingeführt, der 1989 unter Präsident Bush und 1995 unter Präsident Clinton jeweils geändert (verschärft) wurde, um die Geldinstitute zu einem veränderten Geschäftsgebaren zu zwingen.
Verpflichtung der Finanzinstitute zu Investitionen in der Kommune (Umsetzung lokaler sozialer Investitionspläne als Voraussetzung für Genehmigungen, z.B. Filialeneröffnung / Fusionen u..)
Nichtbanken (Intermediäre) erhalten die Erlaubnis zur Vergabe von Kleinkrediten an Gründer/-innen
Kreditinstitute sind zur Zusammenarbeit mit Intermediären verpflichtet”
Als direkte Folge dieser Maßnahme entwickelten sich nun die so genannten CDC’s (Community Development Councils), die nun ihrerseits für die Entwicklung der Stadtteile sorgten, indem sie Kleinstkredite und Unterstützung für die nicht kreditfähigen Zielgruppen zur Verfügung stellten. Daraus gingen dann auch die so genannten Microloans für GründerInnen und UnternehmerInnen hervor mit darauf spezialisierten Intermediären wie z.B. die Women Business Center oder Entrepreneurship-Center .
Heutzutage unterstützt die Small Business Administration (eine staatliche Institution) ganz gezielt die Intermediäre und die Gründer und Gründerinnen mit speziellen Microloan-, Aufbau- und Finanzierungsprogrammen.
Microlending / Mikrofinanzierung in Europa
Die Organisation ADIE in Frankreich war die Erste, die das System der Grameen-B. nach Europa holte. Bereits im Jahr 1990 hatten sie mit über 5.400 Mikrofinanzierungen eine erhebliche Anzahl von Krediten an offiziell nicht bankfähige Kunden und Kundinnen vergeben. Die Ausfallrate lag unter 6 %, ein beachtlich niedriger Wert.
Gleichauf versorgte Women’s World Banking in Spanien die dortigen Unternehmerinnen mit neuen Finanzierungsinstrumenten. Zwar war die Anzahl von 470 Krediten weitaus geringer, allerdings waren hier auch nur Ausfallraten von 2 % zu verzeichnen.
Es folgten der Glasgow Regeneration Fund und die Industrial Common Ownership Finance in UK mit über 700 Microloans.
In Polen gründete sich Fundusz Mikro mit über 17.000 Darlehen in 1994 und Finnland folgte mit FINNVERA (ca. 8000 Darlehen im Jahr 1996).Beide Mikrofinanzierer verzeichnen auch hier Ausfallraten von nur rund 2 %.
Geschichte der Mikrokredite in Deutschland
In Deutschland wurde eine Einführung von MIkrofinanzierung nach diesem Vorbild lange Jahre durch das Kreditwesengesetz (KWG) verhindert. Erst nachdem immer wieder kritische Stimmen zum so genannten Hausbankenverfahren laut wurden, kam Ende 1998 Bewegung in die Diskussion um Kleinkredite.
“ ExpertInnengremien auf verschiedenen Ebenen – unter Einbeziehung des Wirtschafts-, Arbeits- und Frauenministeriums, der DtA, der Bundesanstalt für Arbeit und externer GründungsexpertInnen – tauschten sich über ein neues Kleinkreditprogramm im Bereich Self-Employment aus. Aufgrund der Erkenntnis, dass dies einfach kein interessantes und lukratives Geschäftsfeld für kommerzielle Geldinstitute ist, wurde nicht zuletzt mit dem Hinweis auf ausländische Erfahrungen die erfolgreiche Kreditvergabe über intermediäre Einrichtungen in die Diskussion eingebracht.
Es wurde aber recht schnell deutlich, dass von Seiten des Wirtschaftsministeriums ein Verzicht auf die unternehmerische Entscheidung der Hausbanken für einen Kredit kaum denkbar war. Zudem wurden die Ausführungsbedingungen des Kreditwesengesetzes, nämlich die Beschränkung der Kreditvergabe auf Kreditinstitute und deren Verpflichtung zur sorgfältigen Kreditwürdigkeitsprüfung, als Argument für diese Blockadehaltung gegenüber einer echten Reform herangezogen.
Ergebnis dieser Diskussionsrunden war die Einführung des Kreditprogramms „DTA-Startgeld” mit einer maximalen Kredithöhe bis 50.000 € (rund DM 98.000) im Mai 1999. Für die Hausbanken ist eine Haftungsfreistellung in Höhe von 80 % sowie eine Bearbeitungspauschale von € 500 obligatorisch vorgesehen, was allerdings zu einem relativ hohen Zinssatz (7,74 % effektiv) geführt hat. Tatsächlich sieht dieses Programm den Verzicht auf eine Eigenkapitaleinbringung seitens der KreditnehmerInnen vor. Die Gründung kann zunächst auch als Nebenerwerb erfolgen, womit den entsprechenden Forderungen von Gründerinneninitiativen nachgekommen wurde.
Dieses Programm, mit dem die Diskussion in der Bundesrepublik zu Mikrokreditfonds auf politischer Ebene faktisch ausgehebelt wurde, kann zunächst als ein erster Schritt in die richtige Richtung bewertet werden. Insbesondere konnte der Frauenanteil an den Kreditnehmern, der sich bei den sonstigen Förderprodukten der DtA zwischen 20,4 und 24,6 % bewegt, in relativ kurzer Zeit auf 34,5 % (33,0 % am Kreditvolumen) gesteigert werden. Die Ergebnisse in Bezug auf die erfolgreiche Vergabe von Kleinstkrediten sind jedoch mit Vorsicht zu betrachten.
In der vorgenannten DtA-Studie wurde festgestellt, dass fast drei Viertel der ÜberbrückungsgeldempfängerInnen einen Startkapitalbedarf von lediglich bis zu TDM 50 haben. Hingegen weisen drei Viertel der beim DtA-Startgeld beantragten Kreditvolumina einen Kapitalbedarf von rund 30 T€ ( TDM 61.102) und mehr aus (siehe nachfolgendes Schaubild).Hieraus leitet sich die Frage ab, inwieweit die benannte Zielgruppe durch das DtA-Startgeld tatsächlich einen besseren Zugang zu öffentlichen Kreditprogrammen gefunden hat. Möglicherweise beinhaltet die Zahl der AntragstellerInnen in diesem Programm auch Personen, die einen Zugang zu anderen preiswerteren DtA-Förderprodukten hätten erhalten können, aber aufgrund der besseren Konditionen für die Hausbank zu einer Antragstellung im Startgeld-Programm bewogen wurden.
Schaut man sich die Checkliste des „Ratgebers für Berater“ zur Erbringung von Antragsunterlagen bei der DtA an, so werden diese auf den qualifikatorischen und beruflichen Nachweis der Gründerperson, die Vorlage des Gründungskonzeptes und die Angaben der Hausbank zu Vermögens- und Einkommensverhältnissen beschränkt. Auf eine Umsatz- und Vertragsvorausschau für die nächsten drei Jahre, eine fachliche Stellungnahme und die Liste der Sicherheiten wurde verzichtet. In einem persönlichen Gespräch mit dem Existenzgründungsberater einer Sparkasse wurde jedoch deutlich, dass den Bedingungen des Startgeldprogramms nicht unbedingt entsprochen wird, sondern eigene Maßstäbe an Eigenkapital und Sicherheiten sowie zu erbringende Antragsunterlagen angelegt werden, die der Intentionen des Programms widersprechen.
Bei dem vorgenannten Kreditinstitut gibt es für alle Kreditprogramme und Antragsteller einheitliche Antragsformulare, die relativ aufwendig zu bearbeiten sind und die Erstellung von Vorausschauen verlangen, die über die o.g. Anforderungen der DtA deutlich hinausgehen. Es drängte sich auch der Eindruck auf, dass bestimmte (problematische) Zielgruppen – wie Frauen, GründerInnen aus der Arbeitslosigkeit / KleinstgründerInnen -, einer besonders strengen Überprüfung unterzogen werden. Wie das Beispiel zeigt, ist also anzunehmen, dass den Empfehlungen der DtA-Studie zum Punkt „Antragsvereinfachung“ häufig nicht nachgekommen wird. Das Hausbankenprinzip stellt nach wie vor – wie auch Klagen von GründerInnen zeigen – ein Nadelöhr dar, das unbedingt durch neue Kooperationsformen zu öffnen ist.
Zahlreiche Gründungsinitiativen sind daher dazu übergegangen, im Rahmen ihrer Projekte öffentliche (teilweise aus der Arbeitsmarktpolitik) oder private Mittel (teilweise über Stiftungen)für einen Mikrokreditfonds zu akquirieren. Doch bei näherer Überprüfung ist feststellbar, dass es sich (allein schon wegen der Auflagen des Kreditwesengesetzes) in der Regel eher um Zuschüsse als um Kredite handelt und die Nachhaltigkeit der Fonds deshalb mittel- bis langfristig in Frage gestellt werden muss. Die Projekte sind zum überwiegenden Teil sehr jung (außer Goldrausch in Berlin) und sehr klein (Beschränkung auf bestimmte Zielgruppen und wenige Kredite), so dass sie momentan nur begrenzten Aussagewert haben. Auffällig ist jedoch in diesem Zusammenhang, dass es eine starke Nachfrage nach diesen Kleinkrediten gibt.”
Im Jahr 2004 ist es nun endlich mit vereinten Kräften gelungen, aus dem nationalen thematischen Netz Gründungsunterstützung der Gemeinschaftsinitiative EQUAL heraus, das Deutsche Mikrofinanz Institut aus der Taufe zu heben, das nun über ein Kooperationsmodell mit Geldinstituten die Vergabe von Mikrokrediten über akkreditierte Mikrofinanzierer ermöglicht.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Kleinkrediten, gerne auch Mikrokredite genannt, unterscheidet sich echte Mikrofinanzierung dadurch, dass Mikrofinanzierer auch immer für begleitende Beratung und Coaching sorgen können, ggfs. über qualifizierte Netzwerkpartner, so dass GründerInnen und UnternehmerInnen bei Problemen schnell und fachkompetent geholfen werden kann.